Franz von Stuck

1863: Franz Stuck wird am 23. Februar in Tettenweis, Niederbayern, als Sohn eines Müllers geboren.

1869 – 1873: Besuch der Werktagsschule in Tettenweis.

1878: Abschluss an der Realschule in Passau.

1878 – 1881: Besuch der Kunstgewerbeschule in München in der Klasse von Ferdinand Barth (1842–1892).

1881 – 1885: Studium an der Akademie der bildenden Künste in München bei Wilhelm Lindenschmit (1829–1895). Den Unterricht besucht er selten, verdient aber seinen Lebensunterhalt mit kunstgewerblichen Entwürfen.

1882 – 1884: zahlreiche Entwürfe für das Mappenwerk Allegorien und Embleme, Verlag Gerlach & Schenk, Wien. Stuck bekommt dafür große Achtung und Anerkennung. Unter den beteiligten Künstlern sind Max Klinger, Gustav Klimt, Nikolaus Gysis, Otto Seitz, Hermann Prell, Ferdinand Keller.

1886: Mappenwerk Karten & Vignetten von Stuck, Verlag Gerlach & Schenk, Wien. Monatsdarstellungen in Siegfried-Kalender auf das Jahr 1887, Verlag Gustav Weise, Stuttgart.

1887 – 1892: Karikaturen für die Fliegenden Blätter, Verlag Braun und Schneider, München.

1887: erste Versuche in Farbe an Pastellen und in der Technik der Ölmalerei an einem Paravent (vgl. Canzonetta d’amore im Museum Villa Stuck).

1889: erster öffentlicher Auftritt als Maler. Stuck erhält für sein Gemälde Der Wächter des Paradieses auf der Internationalen Kunstausstellung im Münchner Glaspalast die Goldmedaille zweiter Klasse. Ein privater Käufer aus Den Haag erwirbt das Bild für 60.000 Goldmark. Einzug in das Atelier Theresienstraße 148.

1890: Aufenthalte in der Osternberger Künstlerkolonie bei Braunau mit den Malerkollegen Ludwig von Herterich, Hugo von Preen und Julius Exter. Erste Landschaftsdarstellungen in Öl.

1891: umfangreiche Ausstellungen im Münchner Kunstverein (im März 37 Gemälde, im April 200 Zeichnungen)

1892: Besuch bei Max Klinger in Rom, Benutzung von dessen Atelier. Gründung der Münchner Secession. Stuck ist unter den Gründungsmitgliedern Hugo von Habermann, Bruno Piglhein, Heinrich Zügel, Ludwig Dill, Otto Hierl-Deronco, Joseph Block, Paul Höcker und Fritz von Uhde. Einzelausstellung im Wiener Künstlerhaus mit 35 Gemälden. Interview mit Fritz von Ostini: Stuck war bereits in Paris, Wien, Rom u. a.

1893: Stuck entwirft das Plakat mit dem Kopf der Pallas Athene, der in der Folge zum Markenzeichen der Münchner Secession avanciert. Das Gemälde Die Sünde (Neue Pinakothek, München) wird auf der 1. Ausstellung der Secession zur skandalösen Attraktion (ein Exemplar von vor 1906 im Museum Villa Stuck). Erste große Monographie über Stuck von Otto Julius Bierbaum, Verlag Dr. Albert & Co, München.

1893: World’s Columbian Exposition, Chicago. Stuck gewinnt eine Goldmedaille, seitdem werden seine Werke regelmäßig in Amerika ausgestellt.

1894: der bayerische Staat erwirbt das Gemälde Der Krieg für 25.000 Goldmark auf der Ausstellung der Münchner Secession.

1895: Ernennung zum bayerischen Professor der kgl. Akademie der bildenden Künste in München. Zu seinen Schülern gehören Eugen Spiro, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Albert Weisgerber, Hans Purrmann, Josef Albers und Giorgio de Chirico. Stuck malt das skandal-trächtige Gemälde Der Kuß der Sphinx. Stuck wird Aufsichtsratsmitglied der neu gegründeten »Genossenschaft Pan«, für deren Zeitschrift er das Titelblatt entwirft.

1896: Einzug in die Wohnung Schellingstaße 5 und Verlegung des Ateliers in die Akademie. Geburt der Tochter Mary aus der Beziehung mit Anna Maria Brandmaier. Taufpatin ist seine spätere Ehefrau Mary Lindpaintner.

1896 – 1901: Zeichnungen für die Zeitschrift Jugend. Münchner illustrierte Wochenschrift für Kunst und Leben, namensgebend für den »Jugendstil«.

1897: Heirat mit Mary Lindpaintner (1865 – 1929), geb. Hoose, Witwe des Münchner Arztes Julius Lindpaintner.

1897 – 1898: Bau der Villa Stuck, Äußere Prinzregentenstraße 4, Stuck entwirft sowohl die Architektur als auch Inneneinrichtung in eigenem Stil.

1899: Monographien von Otto Julius Bierbaum und Franz Hermann Meissner. Verleihung des Österreichisch-kaiserlichen Ordens der Eisernen Krone durch Kaiser Franz Joseph.

1900: Goldmedaille für die auf der Pariser Weltausstellung gezeigten Möbel der Villa Stuck.

1902: Neugestaltung des "Künstleraltars" in Stucks Atelier: Anstelle des Reliefs Orpheus und Eurydike steht jetzt im Zentrum sein eigenes Gemälde, ein Exemplar der Sünde.

1904: Reise nach Griechenland, Kleinasien und Sizilien. Julius Meier-Graefe äußert in seiner "Entwicklungsgeschichte der modernen Kunst" sarkastische Kritik an Stucks Gemälden.

1905: Verleihung des Ritterkreuzes des Verdienstordens der Bayerischen Krone, verbunden mit dem persönlichen Adel. Reise nach Ägypten.

1906: Eintragung in die Adelsmatrikel; die Signatur lautet nun Franz von Stuck, sein Wappentier ist der Kentaur mit geballten Fäusten.

1909: Internationale Kunstausstellung in Venedig. Stuck bekommt einen eigenen Saal, wird von der italienischen Kritik enthusiastisch gefeiert und erntet nun mehr Beifall als in Deutschland.

1909: Exhibition of Contemporary German Art, The Metropolitan Museum of Art, New York, Art Institute of Chicago und Copley Society, Boston.

1913: Großauftrag für den Kölner Kunstverein, seine Amazone in Lebensgröße auszuführen (eins von drei erhaltenen Exemplaren steht vor der Villa Stuck).

1914 – 1915: Bau des Maler- und Bildhauer-Ateliers neben der Villa Stuck.

1917: Hochzeit der Tochter Mary mit Albert Heilmann (die Baufirma Heilmann & Littmann hatte die Villa und das "Neue Atelier" errichtet).

1919: Stuck wird während der Münchner Räterepublik unter anderen Prominenten als Geisel gefangen genommen, aber bald wieder freigelassen.

1928: Verleihung der Ehrendoktorwürde Dr.-Ing. durch die TU München. Franz von Stuck stirbt am 30. August in München und wird auf dem Waldfriedhof begraben.

Zahlreiche Ehrungen und Orden. Stuck ist Mitglied der Akademien in Antwerpen, Berlin, Dresden, Mailand, Stockholm und der Wiener Secession.