Gustav MesmerDer Ikarus vom Lautertal -

© Gustav Mesmer Stiftung

„Wo die Schule versagt, geht das ganze Leben einen Nebenweg.“ Das sagt Gustav Mesmer, ein Erfinder und Künstler des 20. Jahrhunderts, der trotz seiner widrigen Lebensumstände ein großes Werk an Zeichnungen, Skizzen, Bildern und Texten geschaffen hat. Seine Idee des mit Muskelkraft betriebenen Menschenflugs verfolgt er seit 1928. Dabei entstehen auch etliche Flugfahrräder und Schwingenflügel, von denen noch einige erhalten sind. Seine Fluggeräte verlassen nie den Boden der Tatsachen. Einmal eine Handbreit, behauptet er verschmitzt. Aber Erfolg ist für ihn nicht Schlüssel zum Erlebnis. Der Glaube an die Machbarkeit einer Idee ist Antriebsfeder und persönliche Herausforderung zugleich.

Gustav Mesmer wird 1903 in Oberschwaben geboren und wächst in einer Großfamilie auf. Er verlässt früh die Schule und arbeitet auf Gutshöfen, bis er im Benediktiner-Kloster aufgenommen wird und dort sechs Jahre bleibt. Nach einer jahrzehntelangen Odyssee durch zahlreiche psychiatrische Anstalten kommt er 1964 in ein Heim nach Buttenhausen. Seit 1932 widmet sich Gustav Mesmer seiner Passion, dem Menschenflug und entwirft Fluggeräte, die mit Muskelkraft betrieben, einen „kleinen Flugverkehr” von Dorf zu Dorf ermöglichen sollen. 1994, kurz vor seinem 92. Geburtstag, stirbt Gustav Mesmer.
Die kleine Werkschau in der Villa Stuck präsentiert – zum ersten Mal in München – neben Flugfahrrädern, Schwingenfluggeräten, Bildern, Skizzen und Texten auch Musikinstrumente und Sprechmaschinen Gustav Mesmers.

Begleitend zu dieser Ausstellung findet die Veranstaltungsreihe I HEAR A NEW WORLD mit Exponaten, Konzerten und Workshops statt, kuratiert von Markus und Micha Acher.