Franz von StuckMeisterwerke der Malerei -

Franz von Stuck, Inferno, 1908, Öl auf Leinwand, Mugrabi Collection

Anlässlich seines 80. Todestages präsentiert das Museum Villa Stuck Meisterwerke des letzten großen Künstlerfürsten Franz von Stuck (1863–1928). Als markante Persönlichkeit an der Wende vom 19. Jahrhundert zur Moderne und als prägende Kraft, nicht nur der Münchener Secessionsbewegung, wurde Stuck in der Zeit um 1900 international als bedeutendster Künstler Deutschlands gefeiert.

Die Ausstellung zeigt die zentralen Werke im Schaffen Franz von Stucks, Hauptwerke und überraschende Neuentdeckungen, bislang unbekannte oder verloren geglaubte Exponate, die selten oder noch nie öffentlich gezeigt wurden.

Stucks Bildmotive sind von seinen Figuren bestimmt. Diese waren so erfolgreich, weil sie Archetypen darstellen, die nach den Worten Stucks »das Rein-Menschliche, das Ewig-Gültige« verkörpern. Die von ihm aufgegriffenen Themenkreise und Motive behandeln Grundmuster menschlichen Verhaltens von überzeitlicher Gültigkeit. Seine Stoffe entwickeln ihre Kraft aus der Macht des antiken und biblischen Mythos. Die Nähe des Künstlers zum Symbolismus ist evident. Jene Gedankenmalerei, die den gegenwärtigen, modernen Menschen im Gewand antiker Götter und Fabelwesen zu ergründen sucht, erfuhr durch Franz von Stuck eine neue Ausformung. Sie bildet das zentrale Thema der Ausstellung und zeigt ihn als Leitfigur der Malerei im Zeitalter der Psychologie.

Die aktuelle Ausstellung vergegenwärtigt Stucks Bedeutung und die internationale Anerkennung seiner Malerei sowie ihre Wechselwirkung mit brennenden Fragestellungen in Naturwissenschaft, Kultur und Gesellschaft wie auch den neuesten europäischen Kunstströmungen seiner Zeit. Maßgebliche Hauptwerke seines Schaffens wurden während der großen Kunstausstellungen, z. B. der Biennale in Venedig 1909, von internationalen Museen, führenden Kunsthändlern und privaten Sammlern erworben, so sind Leihgaben u.a. aus dem Musée d' Orsay in Paris, der Eremitage in St. Petersburg, dem Belvedere in Wien zu sehen. Mit ihnen ist eine Neubewertung des Künstlers und begehrten Lehrers an der Münchner Akademie möglich (zu seinen Schülern zählten Kandinsky, Klee, Geiger, Albers u.a.).

Das Museum Villa Stuck besitzt dazu selbst eine Sammlung bahnbrechender Frühwerke, die von Gemälden aus dem privaten Nachlass des Künstlers ergänzt werden.