Das Kunsthaus Brakl von Emanuel Seidl 1912/13 galt als architektonisch schönste Kunsthandlung Deutschlands und repräsentiert einen neuen Bautypus mit sehr fortschrittlicher Ausstattung, erbaut für einen der führenden Galeristen der frühen Moderne in München.
Der Spaziergang beginnt in der Ausstellung KONGENIALE NACHBARN, in der erstmals Entwurfspläne, Fotografien und Kunstwerke präsentiert werden, die im Zusammenhang mit dem „Wohnhaus“ und dem wenige Jahre später entstandenen „Kunsthaus Brakl“ stehen. Wir besichtigen die beiden Gebäude Emanuel von Seidls am nahe gelegenen Beethovenplatz, die heute von der LMU München genutzt werden und besuchen die Goethestraße 64, in der Franz Josef Brakls Kunsthändlerkarriere einst begann.
Unter dem Titel „KONGENIALE NACHBARN. Anatomie-Kunsthaus Brakl-Goethestraße 54“ erforscht die von Margot Th. Brandlhuber kuratierte Präsentation erstmals die bedeutenden Architekturen der frühen Moderne in unmittelbarer Nachbarschaft sowie der Goethestraße 54 selbst – und damit Gebäuden, die den Charakter der Ludwigsvorstadt signifikant prägen. Die Ausstellung zeichnet ein lebendiges Bild ihrer Entstehung und Nutzung damals und heute. Alle behandelten Gebäude sind darüber hinaus auch Musterbeispiele für drängende Zukunftsfragen der Architektur in Bezug auf Nachhaltigkeit („Neubau versus Bauen im Bestand“).
Shammua Maria Mohr ist Historikerin und arbeitet als Provenienzforscherin am Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Nebenberuflich erforscht sie im Rahmen eines Dissertationsprojektes die Geschichte des Kunsthauses Brakl in München.
Margot Th. Brandlhuber ist Sammlungsleiterin des Museums Villa Stuck und Kuratorin der Ausstellung KONGENIALE NACHBARN. Anatomie – Kunsthaus Brakl – Goethestraße, mit der VS, das Interimsquartier der Villa Stuck u.a. eröffnet wurde.