Architekturführung zum „Kunsthaus Brakl“ von Emanuel von Seidl (heute Medizinische Lesehalle der LMU

Im Rahmen der Ausstellung KONGENIALE NACHBARN

Mit Margot Th. Brandlhuber, Shammua Maria Mohr und Dr. Alexander Kunkel
Emanuel von Seidl, Kunsthaus Brakl (heute Medizinische Lesehalle der LMU München). Foto © Sebastian Arlt

Das Kunsthaus Brakl von Emanuel Seidl 1912/13 galt als architektonisch schönste Kunsthandlung Deutschlands und repräsentiert einen neuen Bautypus mit sehr fortschrittlicher Ausstattung, erbaut für einen der führenden Galeristen der frühen Moderne in München.

Der Spaziergang beginnt in der Ausstellung KONGENIALE NACHBARN, in der erstmals Entwurfspläne, Fotografien und Kunstwerke präsentiert werden, die im Zusammenhang mit dem „Wohnhaus“ und dem wenige Jahre später entstandenen „Kunsthaus Brakl“ stehen. Wir besichtigen die beiden Gebäude Emanuel von Seidls am nahe gelegenen Beethovenplatz, die heute von der LMU München genutzt werden und besuchen die Goethestraße 64, in der Franz Josef Brakls Kunsthändlerkarriere einst begann.

Unter dem Titel KONGENIALE NACHBARN erforscht die von Margot Th. Brandlhuber kuratierte Präsentation erstmals die bedeutenden Architekturen der frühen Moderne in unmittelbarer Nachbarschaft sowie der Goethestraße 54 selbst – und damit Gebäuden, die den Charakter der Ludwigsvorstadt signifikant prägen. Die Ausstellung zeichnet ein lebendiges Bild ihrer Entstehung und Nutzung damals und heute. Alle behandelten Gebäude sind darüber hinaus auch Musterbeispiele für drängende Zukunftsfragen der Architektur in Bezug auf Nachhaltigkeit („Neubau versus Bauen im Bestand“).

Dr. Alexander Kunkel ist Inhaber der Galerie Kunkel Fine Art in München und Geschäftsführer der Munich Highlights. Er wurde über Leben und Werk des Künstlers Heinrich Kley promoviert, der vor dem Ersten Weltkrieg zu den populärsten Mitarbeitern der Zeitschriften Jugend und Simplicissimus zählte. Der Kunsthändler Franz Josef Brakl verkaufte in dieser Zeit mehrere Hundert seiner Werke an Kunden aus aller Welt, sie gewähren faszinierenden Einblicke in eine der erfolgreichsten Kunsthändlerkarrieren um 1900 in Deutschland.

Shammua Maria Mohr ist Historikerin und Provenienzforscherin am Institut Mathildenhöhe Darmstadt. Nebenberuflich erforscht sie im Rahmen eines Dissertationsprojektes die Geschichte des Kunsthauses Brakl in München.