Eröffnung

Dayanita Singh. Dancing with my camera

Begrüßung Michael Buhrs, Direktor Museum VILLA STUCK
Eröffnung der Ausstellung Dr. Florian Roth, Stadtrat der Landeshauptstadt München in Vertretung des Oberbürgermeisters
Einführung Dr. Helena Pereña und Dr. Sabine Schmid, Kuratorinnen der Ausstellung
Dayanita Singh, Museum Bhavan, 2017, Installation vor dem Taj Mahal © Courtesy the artist and Steidl, Göttingen

Das Museum VILLA STUCK zeigt die bisher umfassendste Retrospektive der international renommierten Künstlerin Dayanita Singh, die mit ihrem Werk eine singuläre Position innerhalb der fotografischen Tradition einnimmt. Singh arbeitet mit Fotografie, durch ihren konzeptuellen und performativen Zugang versucht sie aber stets, die Grenzen des Mediums auszuloten.

Dayanita Singh hat im Laufe der letzten 40 Jahren zahlreiche Motive in ihren meist schwarzweißen Fotografien festgehalten. Sie lassen ihre langjährige Beschäftigung mit indischer Musik, mit der Veränderung der indischen Gesellschaft, mit Freund*innenschaften, Geschlechterrollen und vieles mehr greifbar werden. Dennoch geht es dabei nie um das einzelne Bild, sondern um die Beziehungen, die zwischen den Aufnahmen entstehen.

Ihr großes Bildarchiv dient Singh als Ausgangspunkt der künstlerischen Beschäftigung. Hier versammelt sie ihre Fotografien, die formale Ähnlichkeiten aufweisen, aber Räume und Menschen zeigen, die örtlich und zeitlich teilweise weit voneinander getrennt sind. In verschiedenen Formaten – Bücher, Collagen, modulare Strukturen aus Holz – führt sie diese Fotografien immer wieder neu zusammen und trägt dabei der Beweglichkeit des Mediums Rechnung. Die Verbindungen, die sie zwischen den Bildern herstellt, sind nie abgeschlossen.

Die Ausstellung im Museum VILLA STUCK wird im Neuen Atelier sowie in den Historischen Räumen gezeigt. Durch die Begegnung mit Franz von Stucks Werken und dessen Wohnräumen verändern sich Dayanita Singhs „Museen“ ein weiteres Mal. Auf den Malerfürsten und dessen Familie treffen Personen aus Singhs Leben und Werk: etwa ihr Mentor und Tabla-Maestro Ustad Zakir Hussain, der sie von Anfang an unterstützte (Singh lernte von ihm, wie man das Leben einer Künstlerin lebt), und insbesondere Mona Ahmed, ihre engste Freundin und Wegbegleiterin seit 1989. Singh beschreibt Mona als die ungewöhnlichste und einzigartigste Person, die sie je kennengelernt hat. Wie ein roter Faden ziehen sich die wiederkehrenden Aufnahmen Monas – wie auch anderer Personen – durch die gesamte Ausstellung und machen einmal mehr sichtbar wie Singh arbeitet.

Für ausgewählte „Museen“ werden Patenschaften übernommen, um sie in regelmäßigen Abständen zu aktivieren. Dies bedeutet, dass die modularen Strukturen selbst, aber auch einzelne Fotografien immer wieder bewegt und neu eingerichtet werden. Die Ausstellung wird sich so über die Wochen hinweg immer wieder verändern und den Besucher*innen neu begegnen.