FRANZ VON STUCK UND MEREDITH MONK: KÜNSTLERALTÄRE – SHRINES

LAST EXIT VILLA STUCK

Rundgang mit Margot Th. Brandlhuber (Sammlungsleiterin, Museum Villa Stuck) und Teresa Retzer (Kuratorin, Haus der Kunst)
Meredith Monk, Volcano Songs Shrine (1994), Installationsansicht „Meredith Monk. Calling”, Haus der Kunst (10.11.23-3.3.24), Foto: Maximilian Geuter

"Künstleraltäre" oder "shrines" finden sich sowohl in den Werken des symbolistischen Malers, Bildhauers, Graphikers und Architekten Franz von Stuck (1863-1928) als auch in denen der Künstlerin und Musikerin Meredith Monk (*New York 1942) - und verbinden sie auf unvermutete Weise über Epochen und Kunstformen hinweg. 
Wir besuchen drei Installationen "shrines" der Ausstellung "Meredith Monk. Calling" im Haus der Kunst, gehen gemeinsam in die VILLA STUCK und besuchen dort die Künstleraltäre in Franz von Stucks Gesamtkunstwerk.

Als markante Persönlichkeit an der Wende vom 19. Jahrhundert zur Moderne und als prägende Kraft, nicht nur der Münchener Secessionsbewegung, wurde Franz von Stuck in der Zeit um 1900 international als bedeutendster Künstler Deutschlands gefeiert. Stucks Bildmotive sind von seinen Figuren bestimmt. Diese waren so erfolgreich, weil sie Archetypen darstellen, die nach den Worten Stucks »das Rein-Menschliche, das Ewig-Gültige« verkörpern. Die von ihm aufgegriffenen Themenkreise und Motive behandeln Grundmuster menschlichen Verhaltens von überzeitlicher Gültigkeit. Seine Stoffe entwickeln ihre Kraft aus der Macht des antiken und biblischen Mythos. Die Nähe des Künstlers zum Symbolismus ist evident. Jene Gedankenmalerei, die den gegenwärtigen, modernen Menschen im Gewand antiker Götter und Fabelwesen zu ergründen sucht, erfuhr durch Franz von Stuck eine neue Ausformung. Sie bildet das zentrale Thema der Ausstellung und zeigt ihn als Leitfigur der Malerei im Zeitalter der Psychologie.

Meredith Jane Monk ist eine amerikanische Komponistin, Sängerin, Tänzerin, Filmemacherin und Choreographin. "Meredith Monk. Calling“ ist die bislang umfassendste Präsentation zum Schaffen der einflussreichen amerikanischen Künstlerin (geb. 1942, New York City) mit Werken aus sechs Jahrzehnten. Monk, die sich frei zwischen verschiedenen Kunstdisziplinen bewegt, hat mit ihrer Arbeit die Grenzen von Musik, Theater, Tanz, Video und Installation kontinuierlich erweitert. Ihre interdisziplinäre Arbeitsweise hat die nachfolgenden Generationen maßgeblich mit beeinflusst. Im Zentrum steht dabei stets die suggestive Kraft der verschiedenen Dimensionen der menschlichen Stimme. Während Monk in der Musik- und Theaterwelt weithin bekannt ist, wird die Ausstellung im Haus der Kunst die erste Ausstellung in Europa sein, die dem immersiven Werk der Künstlerin gewidmet ist. Ziel dieser Ausstellung ist es deshalb, diese Lücke zu schließen und die Rezeption ihres Werks in Form einer multisensorischen, innovativen Präsentation zu ermöglichen.

Die Teilnehmer*innen sind eigenladen, im Anschluss an die Führung am Konzert der „Hochzeitskapelle“ teilzunehmen.