Franz Kafka war seit seiner Gymnasialzeit an Kunst interessiert. Zudem hat er ein bedeutendes Konvolut an Zeichnungen hinterlassen, dessen Großteil erst 2019 entdeckt wurde. In der Ausstellung im Museum VILLA STUCK wird dieses Kapitel anhand von Originalbänden aus Kafkas Bibliothek ebenso wie Originalzeichnungen beleuchtet. Andreas Kilcher, der die Zeichnungen Kafkas in einem Zürcher Safe gefunden und in einem Prachtband der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat, stellt in einem Vortrag das vielfältige Beziehungsgeflecht zwischen dem Schriftsteller und der bildenden Kunst vor.
Der Vortrag bietet einen Vorgeschmack auf die Ausstellungspublikation, die voraussichtlich Anfang Februar erhältlich sein wird. Das Buch verbindet zwei nach der jeweiligen Erstfassung neu gestaltete Nachdrucke von Kafkas Erzählungen „In der Strafkolonie“ und „Die Sorge des Hausvaters“ mit Bildstrecken zeitgenössischer Kunst und Essays namhafter Kafka-Forscher*innen.
Andreas Kilcher ist Professor für Literatur- und Kulturwissenschaften an der ETH Zürich und hatte unter anderem Professuren in Princeton und Stanford inne. Sein Forschungsschwerpunkt ist die deutsch-jüdische Literatur und Kultur.