Anna EhrensteinFully Automated Orientalism -

Anna Ehrenstein, Odalisque Baddie I, 2024, Malerei, verschiedene Materialien. Art Collection Telekom, Courtesy the artist, KOW Berlin, Office Impart

Anna Ehrensteins Ausstellung „Fully Automated Orientalism“ bietet eine tiefgehende Auseinandersetzung mit dem sozialen Leben von Objekten, postkolonialer Theorie und rassifizierter Identität. Mit skulpturalen Interventionen, textilbasierten Arbeiten und Videoinstallationen untersucht Ehrenstein die Schnittstellen von systemischer Unterdrückung, Erinnerung und Widerstand und lädt die Betrachter*innen in eine immersive Erfahrung ein, die dominante kulturelle Narrative hinterfragt und die Kraft alltäglicher Widerstandsfähigkeit feiert.

„Intimate Histories“, nach einer Zusammenarbeit mit der afrodeutschen Performancekünstlerin Rebecca Pokua Korang, und „Passdeutscha“, Ehrensteins kollaboratives Video mit dem Künstler und Rapper Leonidas Emre Pakkan (Osiris 33), sowie nicht zuletzt die Videoarbeit „Türkenstraße“, Ergebnis eines ortsspezifischen Workshops in München in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Gülbin Ünlü, zeugen von Ehrensteins Glauben an die radikalen Möglichkeiten der spirituellen Koalition, des Rituals und des kollektiven Verlernens.

In „Fully Automated Orientalism“ kombiniert Ehrenstein unterschiedliche Geografen, Medien und kulturelle Formen, um eine kohärente Geschichte über die fortlaufenden Verhandlungen von Identität in einer postkolonialen Welt zu erzählen. Indem sie Alltagsgegenstände wie Autoteile, Fitnessgeräte und Textilien transformiert, schafft Ehrenstein eine dynamische Erzählung, die sowohl die Verletzlichkeit als auch die Stärke derer feiert, die in einem Kohlenstoffkapitalismus ein ungebändigtes Leben führen.