Mit dem Slogan „Wir müssen reden!“ widmet sich die Gesprächsreihe „Das Politische Foyer“ in dieser Ausgabe der vielfältigen Verflechtung von „Kunst und Politik“. Die Schriftstellerin und Historikerin Dana von Suffrin moderiert dieses Podiums- und Publikumsgespräch mit den Gästen Sebastian Huber, Mira Anneli Naß und Jan Valk.
In der Sphäre der Macht hat man aus unterschiedlichen Gründen schon immer die Nähe zur Kunst gesucht. Heute ist auch das Gegenteil zu beobachten: Politik und Aktivismus dringen immer mehr in die künstlerische Sphäre ein, manchmal lassen sich diese Bereiche nur schwer voneinander abgrenzen. Zugleich steigt der Druck, das eigene künstlerische Handeln politisch einzuordnen. Dieses Phänomen und seine Folgen möchten wir gerne mit unseren Gästen diskutieren.
Die Moderatorin Dana von Suffrin, die diese Veranstaltung maßgeblich konzipiert hat, ist Schriftstellerin und Historikerin. Ihr zweiter Roman "Nochmal von Vorne" erscheint im März 2024 bei Kiepenheuer & Witsch. Als Gastgeberin für das Politische Foyer hat sie spannende Protagonist*innen auf das Podium eingeladen:
Sebastian Huber ist leitender Dramaturg am Burgtheater Wien. Nach dem Studium der Germanistik und Theaterwissenschaften in München und Berlin wurde er 1991 als Dramaturg an das Bayerische Staatsschauspiel in München engagiert. Es folgten Engagements bei den Vereinigten Bühnen Graz, am Thalia Theater Hamburg, dem Staatstheater Stuttgart und am Wiener Burgtheater. Von 2011 bis 2019 war er Chefdramaturg und stellvertretender Intendant am Residenztheater in München. Seit über zwei Jahrzehnten hat Sebastian Huber in Regie,- Bühnenbild- und Dramaturgieklassen in Hamburg, Stuttgart, Wien, München und Salzburg unterrichtet.
Mira Anneli Naß ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft – Filmwissenschaft – Kunstpädagogik der Universität Bremen. Sie studierte Kunstgeschichte, Literatur- und Theaterwissenschaft in München und Florenz sowie Theorie und Geschichte der Fotografie an der Folkwang Universität der Künste. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der politischen Kunst der Moderne und der Gegenwart, vor allem Fotografie und zeitbasierte Medien. Neben ihrem Dissertationsprojekt, in dem sie zu operativen Bildern im Kunstfeld als Überwachungskritik nach 9/11 forscht, arbeitet sie zu Erinnerungspolitik und Antisemitismus in Kunst und Kultur. Als Kritikerin schreibt sie u. a. regelmäßig für Camera Austria, taz. die tageszeitung, neues deutschland. 2019 wurde sie mit dem C/O Berlin Talent Award für Kunstkritik ausgezeichnet.
Jan Valk studierte Literaturwissenschaften und Philosophie in Bonn. 2007 bis 2015 war er als Teil von Adler & Söhne Literaturproduktion als freier Lektor, Radiojournalist und Veranstaltungsorganisator in Berlin tätig. Anschließend arbeitete er als Literaturlektor für den Dumont Buchverlag und von 2017 bis 2023 in der Programmleitung deutschsprachige Literatur bei Kiepenheuer & Witsch. Seit Oktober ist er Leiter des Literaturbereichs der Kunststiftung NRW.