Veranstaltung 1 Jahr Ukraine-Krieg

Eintritt frei

Das Museum VILLA STUCK lädt Sie und Ihre Freund*innen ein, am 24. Februar zwischen 17 und 21 Uhr dem Austausch zwischen Münchner*innen und Menschen aus der Ukraine einen Raum zu geben. An diesem Tag jährt sich, wie uns allen auf schreckliche Art und Weise bewusst ist, der Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine.

Programm

18 Uhr
Performance von Tetiana Kornieieva, kuratiert von Teresa Retzer (Haus der Kunst München)

19 Uhr
Projektpräsentation und Gespräch mit den Kuratorinnen Bohdana-Yaryna Topilko, Lena von Geyso und Stephanie Lyakine-Schönweitz, Kulturreferat der Landeshauptstadt München: "I Have No Words - There Is No Title / Ich finde keine Worte - es gibt keinen Titel / У мене немає слів – без назви" im städtischen Kunstraum Rathausgalerie Kunsthalle

19.30 Uhr
Musik von Nastasia

Während des ganzen Abends ist die Arbeit "365 TAGE KRIEG 365 FRIEDENSTAUBEN" von Cordula Tettau zu sehen wie auch die Pop-up Ausstellung “February, which lasts throughout the year” mit Illustrationen von Oleksandr Grekhov. Zusätzlich präsentieren wir Ergebnisse der SERVUS-Workshops, die im Museum VILLA STUCK seit April 2022 wöchentlich für Menschen aus der Ukraine - Familien, Kinder, Erwachsene - angeboten werden.

Der Eintritt ist frei.

Wir danken dem VILLASTUCKVEREIN für die großzügige Unterstützung.
Illustration: strobo B M

§ 24 AufenthG
Tetiana Kornieieva

Tetiana Kornieieva untersucht in ihrer Performance § 24 AufenthG wie sich Flucht und Migration auf die soziale und nationale Identität und das kollektive Gedächtnis der Betroffenen auswirken. Sie versteht ihren Körper als Erinnerungsspeicher, der sämtliche Momente und Gefühle konserviert, bis Kornieieva diese in verschiedene künstlerische Medien übersetzt. Somit sind ihre Performances auch als Prozesse der Materialisierung interner körperlicher und psychischer Erfahrungen zu verstehen. Häufig bezieht die Künstlerin Konzepte der performativen Architektur und Landschaft in ihre Arbeit mit ein, um soziale Normen und kollektive Vorurteile zu dekonstruieren, die sich in unsere Umgebung einschreiben.

Tetiana Kornieieva (geb. 1993, Kyjiw) ist eine ukrainische Künstlerin und Performerin. Sie erforscht das Thema Identität anhand von Erzählungen über das individuelle und kollektive Gedächtnis. Tetiana entwickelt das Konzept der performativen Architektur und der performativen Landschaft als Beziehung zwischen Identität und Stadt/Landschaftsraum. Sie ist Kuratorin des internationalen Kiewer Performance-Kunstfestivals "Performance November" und Mitbegründerin von Live Art Lab, einer unabhängigen Performance-Gruppe in Kiew, sowie des internationalen Kunstfestivals "preserve memories - provide energy" in Berlin.

Teresa Retzer ist Kuratorin und Autorin. Sie arbeitet im Haus der Kunst München und für Artists at Risk (AR). Sie studierte Kunstgeschichte und Philosophie und war für verschiedene Institutionen in Wien und Amsterdam, die Manifesta 11 in Zürich, das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe und die 12. Ausgabe der Berlin Biennale tätig. Ihre Forschung stellt sie auf internationalen Konferenzen vor und sie publiziert wissenschaftliche Essays und Kritiken.
 

I Have No Words - There Is No Title / Ich finde keine Worte - es gibt keinen Titel / У мене немає слів – без назви

Im Herbst 2022 wurde die Rathausgalerie Kunsthalle zu einem Raum der Produktion, der Präsentation und der Zusammenkunft, der sich stets veränderte. Ein Ort entstand, an dem sich Kunstschaffende und Publikum begegneten; wo sich Künstler*innen, Initiativen und Institutionen aus München und der Ukraine austauschten.

Der Titel „Ich finde keine Worte - Es gibt keinen Titel“ verweist auf die Offenheit der Prozesse und Momente der Sprachlosigkeit angesichts der aktuellen Situation.

Ein umfangreiches Programm für Publikum jeden Alters in deutscher, englischer und ukrainischer Sprache sowie in deutscher Gebärdensprache begleitete das Programm.

Gespräch mit Bohdana-Yaryna Topilko und Lena von Geyso, Kuratorinnen des Projekts, und Stephanie Lyakine-Schönweitz, Kulturreferat der LHM.
 

Musik von Nastasia

Nastasia lebt in München, ist Techno-DJ und hat die Radiosendung KBAC (KVAS) bei Radio 80000, in der sie elektronische Musik aus aller Welt präsentiert. Außerdem ist sie Teil des WUT-Kollektivs. Mit ihren russischen und ukrainischen Wurzeln ist es ihr wichtig zu zeigen, dass auch russischstämmige Bürger*innen gegen diesen Krieg und für den Frieden eintreten.
 

365 TAGE KRIEG
365 FRIEDENSTAUBEN

Seit dem ersten Kriegstag in der Ukraine hat Cordula Tettau täglich einen Menschen gebeten, ihr eine Friedenstaube zu zeichnen. 365 verschiedene Menschen, Freunde und Fremde haben sich daran beteiligt. So unterschiedlich die Menschen waren so vielfältig sind die Tauben.
 
Am Freitag den 24. Februar 2023 werden sie alle, unterstützt vom Kulturreferat, an der Litfaßsäule am Odeonsplatz plakatiert sein. Es ist ein Inklusions-Projekt. Vom fünfjährigen ukrainischen Mädchen bis zur 95-jährigen Bundesverdienstkreuzträgerin, von der BISS-Verkäuferin bis zur Vorstandsvorsitzenden, Menschen aus vielen Ländern, die hier leben oder zu Gast sind, haben sich an dem Projekt beteiligt.
 
Gemeinsam mit ihrem Mann hat Cordula Tettau für die Schweizer Spielzeugfirma Naef Spielobjekte entworfen, die unter anderem im Stadtmuseum München, der Neuen Sammlung, dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem MoMA in New York und im Designmuseum in Tokio gesammelt wurden. Daneben hat sie viele Jahre Kunst unterrichtet.
 

February, which lasts throughout the year

Illustrationen sind in Kriegszeiten ein äußerst wichtiges Ausdrucksmittel, nicht zuletzt weil sie sich leicht verbreiten lassen. Während des Ukraine-Krieges wurde Oleksandr Grehkov zu einem der wichtigsten Kämpfer auf dem Gebiet der Kultur. Er ist einer der schärfsten visuellen Chronisten des Krieges gegen die Ukraine, der die Realität der russischen Invasion in seinen Werken mit ihrem sonnigen, primitivistischen Stil immer wieder reflektiert - und sie so abwehrt und ablenkt. Oleksandr Grekhov reagiert auf die gesellschaftlichen Veränderungen während des Krieges und nutzt klare Botschaften, um die heutige Realität in der Ukraine hervorzuheben oder einfach nur zu beschreiben.

Oleksandr Grekhov wurde 1983 in Potsdam geboren. Seit 2017 erstellt er postironische Illustrationen für Medien und soziale Projekte. Er hat mit verschiedenen Kulturinstitutionen, Wohltätigkeitsorganisationen und Ministerien zusammengearbeitet, darunter UNESCO, Tabletochky Charity Foundation, The Ukrainians, Gender in Detail, The Village Ukraine, Coca-Cola Ukraine und andere. Er lebt und arbeitet in der Ukraine.

Kuratiert von Bohdana-Yaryna Topilko.
 

SERVUS! WILLKOMMEN IM MUSEUM
ПРИВІТ! ВІТАЄМО ВАС У МУЗЕЇ

Seit 23.4.2022 bietet das Museum Villa Stuck wöchentlich einen eineinhalbstündigen Workshop an, der von Kunstvermittlerinnen geleitet wird, eine Übersetzerin ist mit von der Partie. Teilnehmende sind Menschen aus der Ukraine -- Familien, Kinder, Erwachsene. Nicht nur die Teilnehmenden genießen das Eintauchen in die Welt der Kunst, das Vertiefen in künstlerische Prozesse und das kreative Arbeiten auch das Team der Kunstvermittlerinnen profitiert von den Begegnungen.